•  
    • Results 1
Minicus
Biography
Personen
Work
Literatur
Media

Er kam aus einer Familie, in der schon der Grossvater und mehr noch der Vater, Leiter zweier Handharmonikaklubs und Vertreter von Beruf, der Musik zugetan waren. So wurde er denn, gleich seinen beiden Brüdern, bereits in früher Jugend unter väterlicher Anleitung zum Musizieren hingeführt und zuerst auf dem chromatischen Knopfgriffakkordeon unterrichtet.

Aufgewachsen in St. Gallen-Bruggen, erhielt er ab 1940 in der Gallusstadt eine vierjährige Klavierausbildung durch eine private Lehrkraft. Dass er nach der Schulzeit den Musikerberuf ergreifen würde, war bei seinem Talent und Lerneifer offensichtlich. Zu dritt mit seinen Brüdern Josef oder Josfi, Akkordeon/Klavier, und Silvio Minicus, Gitarre, arbeitete er zunächst während acht Jahren meist monatsweise unter «Trio Gebrüder Minicus» in städtischen Konzertlokalen. Damals wie auch in der ersten Zeit danach, als sich das Trio aufgelöst und Guido Minicus zum Barpianisten gewechselt hatte, spielte für ihn die Volksmusik eine eher untergeordnete Rolle. Dennoch, Edi Bär wusste ihn bereits von 1948 bis 1950 aushilfsweise als Begleiter zu schätzen, und auch Sepp Boschi sowie Bobby Zaugg holten ihn von 1950 bis 1952 manchmal für ihre Auftritte. Hans Freys Kompositionen und Klavierstil bestimmten dann zusehends seinen Werdegang und regten ihn zur Schaffung von beinah einem halben Hundert ähnlicher Stücke an, die seinen Ruf begründeten.

Bereits als Berufsmusiker tätig, besuchte er in Zürich, seinem späteren Aufenthaltsort von 1968 bis 1978, eine Zeitlang das Konservatorium. Schon zu diesem Zeitpunkt wirkte er zwischendurch als Privatmusiklehrer, eine Tätigkeit, die er nach seiner Rückkehr nach St. Gallen hauptberuflich ausübte. Von 1970 bis 1978 fand man ihn auch in Gesellschaft der Zürcher Pianistin Nelly Leuzinger, wodurch er vermehrt seine Fähigkeiten als Akkordeonist nutzen konnte. Beweise seiner vielseitigen Begabung, die sich im klassischen Klavierstück ebenso wie im Boogie-Woogie und im Ländler kundgab, bildeten regelmässige Radio- und Fernsehauftritte, 500 Eigenkompositionen (Verlage Feldmann, Melodie), nebst 20, seit 1970 aufgenommenen Langspielplatten.

Guido Minicus hinterlässt ein grosses musikalisches Erbe. Sein virtuoses Spiel und seine Kompositionen haben in der Schweizer Volksmusik ihren festen Platz. Nach wie vor lassen sich viele Pianisten von ihm inspirieren; darunter zahlreiche junge Musiker, für die seine Stücke echte Herausforderungen sind.



© 2017-2021 Haus der Volksmusik, Altdorf & Roothuus Gonten - Zentrum für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik  |  Impressum