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Odermatt
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Wo ist die Person aufgewachsen? Wo war ihr örtlicher Lebensmittelpunkt?
Hans-Peter Odermatt ist auf dem Hof Seewli in Obbürgen aufgewachsen. Nach der Schulzeit machte er die Gärtnerlehre bei der Gärtnerei Kuster in Stans. Im Alter von 30 Jahren besuchte er die Polizeischule und wurde Stadtpolizist in Luzern, wo er dann auch mit seiner Familie wohnte. Diesem Beruf blieb er bis zu seiner Pensionierung treu.

Gelernte(s) und verwendete(s) Instrument(e)?
Chromatisches Akkordeon.

Warum wollte die Person Volksmusik spielen?
Die Familie wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater starb, als er 7-jährig war. Während seiner Lehrzeit begann er autodidaktisch das Akkordeonspiel zu lernen. Begeistert, wie er war, übte er äusserst fleissig und spielte zu Beginn vor allem die Schlager der Geschwister Schmid, die er fast alle beherrschte. Er war sich gewohnt alleine mehrstimmig zu spielen und hatte in seinem Repertoire auch harmonisch anspruchsvolle Stücke, wie Märsche oder Tangos, die er vor allem auf der Melodieseite gekonnt interpretierte. Eigentlich hätte er gerne Ländlermusik gespielt, fand aber vorerst keinen Partner.

Wann erste/letzte öffentliche Auftritte?
Wann die ersten öffentlich Auftritte stattfanden, ist nicht bekannt. Es wird in den 50er-Jahren gewesen sein. Seine letzten Einsätze leistete er ca. 2010.

Mit wem zusammengespielt? Besetzung? Namen der Formation(en)?
Hans-Peter Odermatt spielte bis 1980 meist als Akkordeonsolist und hatte bei grösseren Auftritten manchmal einen Bassgitarristen und/oder einen Schlagzeuger dabei. Ab 1980 spielte er 10 Jahre im Handorgelduo Gabriel-Odermatt mit dem Kontrabassisten Otto. Leuthold und konnte nun endlich Ländlermusik machen. Ab ca. 1970 bis 2010 war er auch sehr oft als Handorgelbegleiter und Sänger mit den regional bekannten Seewli-Buebe, seinen beiden Brüdern Toni und Paul Odermatt unterwegs. Die Gruppe wurde später mit Fritz Haas und Franz Bieri ergänzt und trat öfter auch in Ergänzung mit Jodlern oder Jodlerinnen auf. Ihr Gesangsrepertoire umfasste viele altbekannte Lieder, wie „La Pastorella“, „Elternhaus“, „Blumen der Heimat oder „Dorma Bain“.

Besonderheiten im Repertoire? Gibt es z.B. bevorzugte Komponisten, Taktarten?
Als Solist: Unterhaltungs- und Stimmungsmusik. Im HD: Burch-Enz, Käslin-Käslin.

Besonderheiten in der Spielart? Gibt es z.B. eine bevorzugte Stilart (z.B. Illgauer-, Berner-Stil, konzertante Musik, Stimmungsmusik usw.)? Wurde mehrheitlich vorgespielt oder begleitet?
Hans-Peter Odermatt konnte aus dem Stegreif sehr gut 2. Stimmen spielen. Im Handorgelduo war er deshalb ausschliesslich für die Begleitstimmen zuständig.

Bei welchen Anlässen ist man mehrheitlich aufgetreten?
Hochzeiten, Familienfeste, später auch Ländlerlokale (z.B. Krienserhalle Kriens).

Gibt es Auftritte, die einen besonderen Stellenwert haben?
1989 konnte das HD Gabriel Odermatt mit der Jodlerin Emmy Agner, Hergiswil ein Engagement im „Hotel Ceylon Inter-Continental“ in Colombo (Sri Lanka) wahrnehmen.

Gibt es interessante, lustige Episoden aus dem musikalischen Leben?
Weil er Linkshänder war, nahm er sein erstes Akkordeon zuerst seitenverkehrt in die Hände und lernte als Autodidakt so die ersten Stücke. Später machte man ihn auf seine verkehrte Haltung aufmerksam und er musste umlernen.

Gibt es Tonträger oder Radioaufnahmen?
1986 MC Seewli-Buebe: HD Gabriel-Odermatt (4 Titel)
1989 LP Alpina-Cheerli Wolfenschiessen: HD Gabriel-Odermatt (4 Titel)
1989 CD JK „Echo vom Pilatus“: HD Gabriel-Odermatt (4 Titel)

Diese Informationen wurden im Rahmen des Projekts "Die instrumentale Unterwaldner Volksmusik-Landschaft" erarbeitet.



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