Er nahm während der in Alpnach Dorf als Sohn eines Landwirtes verbrachten Primarschulzeit Unterricht bei Anton Odermatt und trat früh der örtlichen Musikgesellschaft bei. Auf Rat ihres Dirigenten Robert Barmettler besuchte er gleichzeitig mit der beruflichen Ausbildung zum Buchdrucker während dreier Jahre das Konservatorium Luzern, wo er eine klassische Ausbildung genoss. Daraus entwickelte sich sein konzertanter Ländlermusikstil, womit er die Tradition eines Kaspar Muther, seines Idols, fortsetzt. Ausgangspunkt seiner Musikerlaußahn bildete die von seinem Bruder 1962 gegründete Kapelle «Sunnehüsli», worin ausser ihm und dem Vorgenannten die Gebrüder Walter und Klemenz Gerig mitwirkten. In diesem Kreis half er bis 1973 mit, worauf er zur Formation «Oberwaldner.
gruess» (Hugo Limacher) übertrat. Seit 1966 ist er mit mehreren Langspielplatten, Fernsehdarbietungen sowie Auslandkonzerten hervorgetreten und hat sich als Melodienschöpfer von rund 60 bei Josef Fanger im Verlag erschienenen Stücken wie auch als Kampfrichter an eidgenössischen Ländlermusikfesten ausgezeichnet. Als Angehöriger eines Militärspiels, nebenamtlicher Lehrer für Klarinette an einer Musikschule sowie Interpret sowohl klassischer Kompositionen als auch des modernen Tanzrepertoires macht er sich sein Talent auch anderweitig zunutze.
(Lexikon der Schweizer Volksmusikanten, Ernst Roth)

Wo bist du aufgewachsen? Wo ist dein gegenwärtiger örtlicher Lebensmittelpunkt?
Aufgewachsen auf dem Bauernheimet Sattel, Alpnach Dorf, heute wohnhaft in Buochs. Lebensmittelpunkt ist Unterwalden.

Gelernte(s) Instrument(e)? Was spielst du regelmässig bei deinen Auftritten?
Klarinette, Sopran-Saxophon, Es-Saxophon.

In welchem Alter, wo, bei wem hast du gelernt?
Ab 1958: Klarinettenausbildung bei Toni Odermatt.
1960 bei der Jugendmusik Alpnach.
1962-1972 in der Musikgesellschaft Alpnach.
Ca. 1966-1969 jeden zweiten Samstag im Konservatorium Luzern.

Warum wolltest du Volksmusik spielen?
Im meinem persönlichen Umfeld wurde die Volksmusik gepflegt. Mein Vater spielte ebenfalls Klarinette in der Musikgesellschaft.

Wann und wo (bei welchem Anlass) hattest du deinen ersten öffentlichen Auftritt?
Im Jahre 1963 hatten wir mit der Kapelle Sunnehuisli in Engelberg den ersten öffentlichen Auftritt.

Mit wem spielst du gegenwärtig regelmässig zusammen? Namen? Besetzung? Namen der Formation(en)?
Hauptformation: LK Edy Wallimann-Clemens Gerig.

Weitere Formationen:
• mit Simi Haller (akk), Hanspeter Reichmuth (2. klar)
• mit Kurt Murer (akk) Remy Näpflin (2. klar)
• Blaskapelle ""Gerolds Musigvagabunden""

Gelegentliche Aushilfe:
• bei verschiedenen Ländlerkapellen
• zusammen mit Kirchenorgel leichte Klassik
• in den Sommermonaten jeweils montags mit der Folkloregruppe im Stadtkeller Luzern

Hast du schon früher regelmässig in Formationen mitgewirkt? Namen der Formation(en)? Zeitraum (von-bis)? Namen der MitspielerInnen? Besetzung?
• Kapelle Sunnehuisli: mit meinem Bruder Josef (klar) und den Gebrüder Walter (akk) und Clemens Gerig (akk) vom 1963 bis 1978.
• ab ca. 1979 parallel zur Hauptformation mit der Kapelle Obwaldnergruess: Hugo Limacher (akk), Alois Flück, Ernst Wallimann jun. (p), Sepp Thalmann (kb).
• Gelegentlich noch mit den altbekannten: Sepp Omlin, Edi Gasser, Martin Christen, etc.
• ausserdem mit der Kapelle Werner Fuchs (akk), Ruswil, Hilda Zemp-Jenni (p).
• Ab 1983 in der Ländlermesse-Formation: Heidi Bruggmann (akk), Nelly Leuzinger (akk/p), Hermann Michel (kb),
• mit den Bläsern: Werner Strässle, André Berlinger, Hanspeter Reichmuth
• mit der Kapelle Sepp Stöckli (akk), Hermann Danner (p)
• später mit dem Bläser Kari Suter
• ca. 2005 mit der Kirchenorganistin Maryna Burch-Petrischenko.
• auch in dieser Zeit mit Röbi Odermatt, einmal sogar mit sieben Bläsern

Hast du musikalische Vorbilder? Wenn ja, welche sind das?
Meine musikalischen Vorbilder waren am Anfang die Kapelle Waldhüsli, Kapelle Hans Aregger und dann vor allem die Kapelle Heirassa. Die damals jungen Bläser Carlo Brunner und Fritz Dünner galten auch als Vorbilder. Ich bewundere alle Ländler-Bläser mit ihren speziellen Stärken.

Gibt es Besonderheiten in deinem Repertoire? Gibt es z.B. bevorzugte Komponisten, Taktarten?
Mein Repertoire besteht hauptsächlich aus Kompositionen im Innerschweizer Stil: Heirassa-Musik, urchige Stücke von verschiedenen bekannten Ländler-Komponisten und natürlich Eigenkompositionen. Die Besonderheit meines Stils entstand durch die Kompositionen von Clemens Gerig.

Gibt es Besonderheiten in deiner Spielart? Gibt es z.B. eine bevorzugte Stilart (z.B. Illgauer-, Berner-Stil, konzertante Musik, Stimmungsmusik usw.)? Spielst du mehrheitlich vor oder begleitest du lieber?
Ich bevorzuge den Innerschweizer Stil. Nebst dem Vorspielen übernehme ich auch gerne die zweite Bläser-Stimme. Meine Besonderheit ist die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Musiker.

Bei welcher Art von Anlässen bist du mehrheitlich am Spielen?
In früheren Zeiten traten wir hauptsächlich an Tanz- und Vereinsanlässen auf. Jetzt steht die Unterhaltungsmusik in Restaurants im Vordergrund.

Gab es schon Auftritte, die einen besonderen Stellenwert für dich haben?
Eidgenössische Volksmusikfeste, CD-Taufen, Radio- und Fernsehauftritte. 1993 hatte ich einige Auftritte mit den ""Ländlerkönigen"". Auch schöne und unvergessliche Erinnerungen habe ich an verschiedenen Reisen (Kreuzfahrten).

Gibt es interessante, lustige Episoden aus deinem musikalischen Leben?
Ich hatte mit der Kapelle Obwaldnergruess einen Auftritt im Rigi-Klösterli. Ich war alleine unterwegs und machte mir über die Anfahrt wohl zu wenig Gedanken. So stieg irrtümlicherweise statt in Goldau in Vitznau in die Rigibahn. Es blieb mir dann nichts anderes übrig, als mit dem Instrument von Rigi-Staffel zum Klösterli hinunterlaufen.

Hast du schon Auszeichnungen, Ehrungen, Preise gewonnen? Wenn ja, welche?
Ich habe zwei Mal am Heirassa-Kompositions-Wettbewerb mitgemacht. Mit einem Schottisch gewann ich die kleine Glocke und mit einer Mazurka die grosse Glocke.
Aus zwei weiteren Wettbewerbsteilnahmen entstanden CD-Aufnahmen: 1988: Sporthotel Stoos und 1989: Eidg. Schwingfest, Stans.
Meine wichtigste und grösste Auszeichnung ist aber der Goldene Violinschlüssel im Jahre 2000.

Komponierst du auch? Sind Noten vorhanden?
Total sind es etwa 200 Kompositionen.

Gibt es von deiner Musik Tonträger oder Radioaufnahmen?
Tonträger sind mit der Kapelle Sunnehuisli, Kapelle Wallimann-Gerig, Kapelle Werner Fuchs, Kapelle Obwaldnergruess und Kapelle Sepp Stöckli entstanden.

Gibt es von dir als Musiker Fernseh- oder eigene Filmaufnahmen?
Hopp de Bäse: EVMF 2007 in Stans – Kapelle Wallimann-Gerig: Mit Volldampf druflos. Komponist Edy Wallimann.

Diese Informationen wurden im Rahmen des Projekts "Die instrumentale Unterwaldner Volksmusik-Landschaft" erarbeitet.